Tyketto und WildHeart 27.09.2025 @ Rex Bensheim

Tyketto und WildHeart 27.09.2025 @ Rex Bensheim

Letzten Samstag war ich mal wieder im Rex in Bensheim zu Besuch und durfte die wunderbare Authentizität dieses Venues erleben…ein toller Abend mit vielen tollen Menschen.

Anlass war die Stippvisite der 90er Melodic Rock Ikonen Tyketto, die nach ihrer endgültigen Reunion 2012 und einigen Umbesetzungen, pünktlich zum 10-jährigen Jubiläum des Rex in der Alten Güterhalle, ein fullminantes Line-Up um Leadsänger Danny Vaughan auf die Bühne brachten.

Begleitet wurden sie auf dieser Tour von den belgischen Glam-Rockern WildHeart, die den weit mehr als 300 Musikfans von Beginn an mächtig einheizten.

Diese junge, irgendwo zwischen Great White, Mötley Crue und Ratt einzuordnende Band, präsentierte Songs ihrer bisherigen drei Alben, die den Geist der 80er auf dem Sunset Strip wiederaufleben liessen.

Miss Treat Me Right vom aktuellen Long player Wild’n Three, gefolgt von A Stranger’s Eyes und Rumours vom 2019er Album No Love…und wusch fühlte man sich in eine Zeit zurückversetzt, mit Langhaarmähne und Stirnbandtuch darunter.

Farty, Foxx, Juice, Stevie Dee und Thunderberck begleiteten uns mit ihrer intensiven Gitarrenarbeit, harmonischen und genre typischen Frage-Antwort Refrains und einer stampfenden Rythmusgruppe in das letzte Jahrtausend…klasse, dass sich für diese Musik immer wieder junge Musiker begeistern können. Sleaze as sleaze can.

Nach 45 abwechslungsreichen Minuten und einer kurzen Umbaupause, die ich im Übrigen für ein kurzweiliges Gespräch mit meinem Freund Markus Pfeffer nutzen konnte, der für sein Projekt Barnabas Sky zum wiederholten Male die Sanges-und Autorenkünste von Danny Vaughan gewinnen konnte (Rezension und Interview mit Markus an anderer Stelle), war es dann soweit.

Mit Strengh In Numbers, dem Titelsong ihres gleichnamigen Albums aus dem Jahre 1994 begann eine Reise durch knapp 35 Jahre Bandhistorie. Danny Vaughan begeisterte seine Fans von der ersten Sekunde an mit einer enormen Bühnenpräsenz und einer fantastischen und unvergleichbaren Stimmgewalt, die er wohl auch seinem ausserordenlich gesunden Lebenswandel zu verdanken hat.

Wings vom Debutalbum Don’t Come Easy und das den Jungs von Wildheart gewidmete Rescue Me, eröffneten der textsicheren Anhängerschaft erste Möglichkeiten des Mitsingens, was sich im weiteren Verlauf des Abends zu einem festen Bestandteil der Konzertchoreographie entwickeln sollte.

Wie sehr Danny Vaughan den Kontakt zu seinem Publikum liebt, wurde auch durch die immer wieder eingebrachten Anekdoten der Bandhistorie augenscheinlich. Konzerte sind für ihn eine Melange aus Musikern und Zuhörern.

Wer sich in den letzten Jahren nicht so sehr mit der Bandbesetzung von Tyketto beschäftigt hatte, der stand dann an seinem Tisch und erinnerte sich daran, den ein oder anderen Musiker doch schon einmal auf der Bühne erlebt zu haben. Und richtig, Bassist Chris Childs ist uns seit Mitte der 90er als Mitglied von Thunder bekannt.

Mit Johhny Dee an den Drums verbindet Danny eine gemeinsame Vergangenheit bei Waysted, die nun genau vor 40 Jahren begann und mit Heroes Die Young Einzug in die Setlist fand, genauso, wie der ihrem damaligen Gitarristen Paul Chapman (R.I.P.) gewidmete UFO Klassiker Mother Mary – auch durch die Interpretation von Michael Schenker und Slash beim WOA 25 bekannt. Ich hatte das Vergnügen, Jimmy Dee mit Doro in der Halle 101 in Speyer zu erleben.

Lead Gitarrist Harry Scott Elliott, der auch durch seine Zusammenarbeit mit Chez Kane, Robin Beck und Kee Marcello bekannt ist, lässt zwar Brooke St. James nicht vergessen machen, füllt aber dessen Fußstapfen blendend aus, auch wenn sein Engl Amp ein wenig höhenlastig übersteuert wirkte. Das i-Tüpfelchen im Gesamtarrangement bildete Multi-Instrumentalist Ged Rylands, der mit seinem Gitarren-und Keyboardspiel, sowie seinem tragenden Chorgesang nun schon seit 13 Jahren den Sound von Tyketto mitprägt.

Apropos Sound – eine immer wiederkehrende Trademark im Klangbild von Tyketto findet sich in Danny Vaughans Acoustic-Gitarrenspiel, was besonders bei der emotionsgeladenen Hommage an seinen Onkel Dennis The Run deutlich wird, der dem jungen Danny mit seinem ersten Beatles Album With The Beatles, den Weg zur Popularmusik der 60er eröffnete…der Rest ist Geschichte.

Das stampfende Lay Your Body Down eröffnete den vierteiligen Schlussakkord des Abends, der nicht nur den Stimmbändern des Frontman alles abverlangte. Lautstark intonierte das inzwischen auf Hochtouren laufende Publikum die nun folgenden Hits Standing Alone, Sail Away und The Last Sunset.

Und dann kam, was kommen musste, wie Danny wohl wissend anmerkte „Come on, Ihr wisst, was nun kommt“.

Forever Young beendete eine 95 minütige Show, die man so schnell nicht vergessen wird. Und besser noch, die Ankündigung eines neuen Albums im Frühjahr 2026, lässt auch eine Rückkehr in unsere Gefilde erhoffen, ich bin auf jeden Fall wieder dabei.

Forever young at heart…

https://www.tyketto.com

https://www.musiktheater-rex.de

Musikalisches Kind der 70er und 80er, als Gitarrist, Bassist und Singer/Songwriter unterwegs.

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