Plan A und Guildo Horn @Radio Antenne 88.3 Bad Kreuznach 09.06.2018

Am Samstag, dem 09.06.2018, tat sich wieder was im beschaulichen Kurstädtchen an der Nahe. Der lokale Radiosender Radio Antenne 88.3 Bad Kreuznach beging sein zehnjähriges Bestehen und lud hierzu für kleines Geld zu einem Konzert im Kurpark ein. Für das leibliche Wohl wurde ebenfalls zu fairen Preisen gesorgt.

Statt Schwof zur Tanzkapelle ging es diesmal etwas saftiger zur Sache. Allen bangen Blicken zum Himmel zum Trotz blieb es trocken, für ausreichend Durchfeuchtung sorgten dann die musikalischen Gäste, denn hier kamen die Musikfans mächtig ins Schwitzen.

Die Coverband Plan A aus Bacharach am Rhein machte den Anfang. Persönlich bin ich nicht der größte Freund von Coverbands und schaue mir lieber die Originale an, sofern sie noch unter den Lebenden bzw. Aktiven weilen, aber hier fiel es mir schwer, vor lauter Mitwippen noch einigermaßen ordentliche Fotos zu bewerkstelligen. Das Sextett, bestehend aus Dennis Otto (dr), Helmut Kwiczorowski (voc), Andreas Kröber voc, git), Christian Gräff (b), Manfred Hermani (git) und Florian Maurer (git), spielt seit über 14 Jahren zusammen und ist vor allem im Rhein-Main-Gebiet aktiv. Der Begriff „Rampensäue“ ist hier wahrlich nicht überstrapaziert,  die gesamte Bühnenbreite und -länge wurde hemmungslos ausgenutzt und so mancher Klassiker zum Besten gegeben – Led Zeppelin fusionierten hier mit RATM, Lenny Kravitz gab den Kings of Leon die Klinke in die Hand, sogar Snaps „The Power“ gab es im neuen rockigen Gewand. Einfach eine volle Konzertlänge Heidenspaß.

Nach einer kurzen Pause, in der sich die zahlreichen Besucher stärken konnten, ging es mit dem Meister aus Trier fröhlich weiter. Und tatsächlich war es ihm möglich, die ohnehin schon ausgelassene und begeisterte Stimmung noch zu steigern. Die seit vielen Jahren perfekt aufeinander eingespielten „Orthopädischen Strümpfe“ strafen alle Lügen, die davon ausgehen, daß die weitestgehend sehr retro gewandeten Musiker nur schreiend bunte Spaßvögel seien. Guildo Horn selbst zeigt nicht nur Souveränität am Gesangsmikrofon, sondern auch an Percussion und den berühmten Kuhglocken, mit denen mitunter der Klassiker „Guildo hat euch lieb“ untermalt wird. Mehrere rasend schnelle Kostümwechsel lassen sicher die Chers und Careys dieser Welt neidisch erblassen.

Nach knapp zwei Stunden Hitfeuerwerk (vorwiegend Eigeninterpretationen von Schlagerklassikern), einem frenetisch abfeiernden Publikum, einer blendend aufgelegten Band, einem Mittfünfziger, der wesentlich besser in Form ist als so mancher Jungspund, öffnete Petrus dann doch erst sachte, dann heftiger seine Schleusen und bot noch eine himmlische Lightshow.

Immerhin sind 20 Jahre vergangen, seit es zuletzt „Nußecken und Himbeereis“ in Bad Kreuznach gab. Das Warten hat gelohnt!

Hey! Ich bin hier zuständig für Bild und Text, sprich schicke Konzertfotos und auch Artikel und Rezensionen. Musikalisch bin ich breit aufgestellt, mag Blues und Metal, aber auch Prog und Indie und vieles mehr. Derzeitiger Focus liegt auf der Szene Israels. Kontakt: Bumblebee@skullnews.de

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