Review: SHEVILS – Miracle Of The Sun
Ein Bandname, der neugierig macht: Shevils aus Norwegen! Das Quartett aus Oslo hat in den elf Jahren seit ihrer Gründung bereits ihr Heimatland rauf und runter bespielt und am 7. Mai 2021 ihr bereits viertes Studioalbum mit dem Titel Miracle Of The Sun herausgebracht. An Ideen mangelt es Shevils also nicht. Aufregend und anstachelnd kombinieren Shevils auf Miracle Of The Sun Hardcore, Punk, Groove und Rock ‚n‘ Roll. Klingt nach einem merkwürdigen Sammelsurium, doch Shevils haben ihren eigenen Stil gefunden. SKULL NEWS stellt euch das neue Album vor:
Tracklist: SHEVILS – Miracle Of The Sun (7. Mai 2021)
01 – Black Ace
02 – Miracle Of The Sun
03 – Monsters On TV
04 – Scandinavian Death Star
05 – No More You
06 – Wet Soaking Wet
07 – We Failed This World
08 – Ride The Flashes
09 – Idiot Task Force
10 – It Never Ends
Shevils sind nicht schüchtern, mit „Black Ace“ geht’s gleich mal bretthart los. Die Upbeat-Nummer schlägt gleich die Marschrichtung für das ganze Album ein: ein frecher, herausfordernder Mix aus Post-Hardcore, Punk, gewürzt mit Elementen aus klassischem Heavy Metal und fingerfertigen Tremolos, die man eher aus dem Black Metal kennt. Mit „Black Ace“ und dem anheizenden Chorus bekommt man sofort Bock auf Mosh Pit, Haare durch die Luft schleudern und Bierdusche. Dass Shevils auf knackige Rhythmisierungen setzen, wird beim Titeltrack „Miracle Of The Sun“ schon beim Intro klar. Dagegen setzt sich schön der melodiöse Support von den Gitarren im Refrain ab, das öffnet den Klangraum und verleiht dem Song einen hymnischen Charakter. Leadsänger Anders Voldrønning kommt auch gleich von Anfang an stimmgewaltig rüber, er überzeugt nicht nur mit rockigem Klargesang, sondern auch mit in seinen hohen Screams. Was SKULL NEWS besonders gut gefällt ist der stimmliche Backup durch alle Mitglieder. Kein Wunder, dass die Songs von Shevils allesamt extrem anheizend sind. Die vier Jungs aus Norwegen machen sicher live richtig gute Laune!
Mit „Monsters On TV” zeigen Shevils eine gute Balance aus Groove und Aggression, dafür zeichnen vor Allem die gut aufeinander eingespielte Rhythmusfraktion aus Drummer Anders Emil Rønning und Basser Johan Staxrud verantwortlich. Zur Songmitte hin ziehen die Gitarren, vor allem von Leadgitarristen Andreas Andre Myrvold, mit virtuosem Tremolospiel ordentlich an Intensität an, bevor wieder der mitreißende Refrain angestimmt wird. „Scandinavian Death Star” kommt ganz ohne Intro aus, Shevils spielen Rock auf Punkt, ohne Firlefanz. Doch simpel ist der Song nicht. In seinen zweieinhalb Minuten Spielzeit toben sich Shevils ordentlich aus. Nach den ersten zwei Strophen und Refrains, die ganz schön Tempo machen, zieht sich der Schlagzeuger zurück, um dem Wechselspiel aus bedrohlichen, bebenden Gitarren und frenetischen Screams Raum zu geben.
In „No More You” geht es klar um jemand, von dem man die Nase voll hat, jedenfalls holt Anders Voldrønning nochmal ein ganz schönes Aggressionspotenzial aus seinen Stimmbändern. Dazu steht der entspannte Mittelteil des Songs im angenehmen Gegensatz – nett, dass Shevils ihren Zuhörer*innen eine kurze Schnaufpause gönnen! Hier glänzen auch Andreas Andre Myrvold und Johan Staxrud bei eher melodischem Gitarrenspiel. Shevils dürfen gerne öfter in die epische Richtung gehen! Abwechslungsreich in seinen weniger als drei Minuten ist „We Failed This World“ ein eine gelungene Mischung aus 90er Jahre Skaterpunk und modernem Post-Hardcore, geht jedenfalls gehörig ab! „Idiot Task Force” mögen wir nicht nur wegen des Titels, sondern auch wegen der rasanten Wechsel in Tempo und Intensität. Wird nicht langweilig! Jedes Album muss irgendwann enden, ironischerweise heißt der letzte Song „It Never Ends“. Er hat wieder einen für Shevils typischen eingängigen Chorus, der uns Laune auf Abrocken und Singen macht.