ARTROCK FESTIVAL @Reichenbach 11.-13.04.2025

Gut Ding muß Weile haben, und hin und wieder kommt das Leben dazwischen, bevor ein solch umfangreicher Festivalbericht fertiggestellt werden kann. Deswegen hier also mit reichlich Verzögerung und der Bitte um Nachsicht.
Drei Tage knallbuntes Programm liegen also hinter uns – ein üppiger Strauß an Melodien, die sowohl von eher regional bekannten als auch global berühmten – sprich legendären – Künstler*innen dargebracht worden sind.
Dem Erstbesucher des Festivals bietet sich ein extrem familiäres Bild. Reichenbach, wie ohnehin die ganze Gegend, wirkt ein wenig wie aus der Zeit gefallen. Die Innenstadt hübsch hergerichtet und sauber, der Straßenverkehr hält sich wohltuend im Rahmen, die Menschen freundlich, hilfsbereit und handfest. Angesichts des abends lange vor Festivalschluß nicht mehr stattfindenden ÖPNV und der analog nicht erreichbaren Taxiunternehmen ist das auch überlebenswichtig, wohlgesonnene Besucher finden zu können.
Das Neuberinhaus – ein hervorragend ausgestattetes Mehrzweck-Veranstaltungsgebäude – wird liebevoll betreut. Fürs leibliche Wohl gibt es Getränke und Gegrilltes, für die Sammler sowohl Tonträger als auch den obligaten Merchstand der auftretenden Künstler mit einer nicht geringen Chance, diese nicht nur an jenem Merchstand, sondern über die Tage verteilt auch übers Areal schlendernd und bei den Auftritten der Kollegen anzutreffen. Fast wie beim heimischen Schützenfest.
Mit der Absage einiger Künstler – wie beispielsweise Colosseum mit Chris Farlowe, oder der sehr kurzfristigen Absage von Vanden Plas, da der Ersatzkeyboarder für den anderweitig gebuchten Alessandro del Vecchio meinte, die Band ansatzlos ghosten zu müssen – sind zwar einige namhafte Zugpferde weggefallen, nichtsdestotrotz gab es viel zu erleben. Und es wurde auch improvisiert – die Vanden Plas-Lücke wurde mit einem improvisierten Auftritt von Polis-Keyboarder Marius Leicht gestaltet.
Die Teilnehmenden hatten wir euch hier schon kurz vorgestellt.
FREITAG, 11. APRIL 2025
AnTon
Einen begeisternden Auftakt boten die Bernburger mit ihren sehr professionell vorgetragenen Coverversionen.










TPSC (The Progressive Souls Collective)
Die erste All-Star-Band des Festivals – mit einem herausragenden, charismatischen Vladimir Lalic. Da ist jede Bühne zu klein.



















Linktree TPSC
Polis
Die Plauener entführten uns in Krautprogrock-Universen vom allerfeinsten.

















Polis auf Facebook
Abel Ganz glänzte mit seinem dichten, warmen Soundteppich und einer spielfreudigen Band. Ein wenig Prog, ein wenig Jazz – eine wunderbare Melange.















Atomic Rooster
Einst die Begleitband von Festivalschlußpunkt Arthur Brown, heute handfester und extrem spielfreudiger Act zum Ende des ersten Festivaltages.























ATOMIC ROOSTER auf Facebook
SAMSTAG, 12. APRIL 2025
G.O.L.E.M. feierten zwar ihr ARTROCK-Debüt, Sänger Marco Vincini ist in der Region jedoch ein häufiger und gerne gesehener Gast mit einem Marillion-Tribute-Format. Nicht zu Unrecht, seine Stimme erinnert sehr an Fish. Wunderbarer Retro-Rock.






















G.O.L.E.M. auf Facebook und ihrem Linktree
The Emerald Dawn zogen jeden mit ihrer Multiinstrumentalität und einem nicht in Schubladen zu steckenden Sound in den Bann. Katrina „Tree“ Stewart, Keyboarderin/Sängerin/Flötistin usw, verzauberte uns noch zusätzlich mit dem Jonglieren von Glaskugeln. Magisch!
























THE EMERALD DAWN auf Facebook und ihrer Website
Aphodyl haben in der ostdeutschen Progszene Kultstatus und gehören hier zu den „Zeitmaschinen“, die den Zuhörer mit Wonne in versunkene Zeiten voller Psychedelik, Kraut, Prog und Überlängen eintauchen lassen. Sehr spannend.
















APHODYL auf Facebook
Karnataka boten eingängigen Prog und mit Sertari eine starke Stimme. Perfekter Rausschmeißer für den vorletzten Festivalabend.





















KARNATAKA auf Facebook und ihrer Website
SONNTAG, 13. APRIL 2025
Seventh Station hatten das Vergnügen, als für die überwiegende Mehrheit des Publikums eher unbekannter Act den letzten Tag zu eröffnen. Nach einer ansatzlosen Schostakowitsch-Adaption aus der letzten EP zum Einstieg war auch der letzte Besucher hellwach und konnte sich stolzer Zeuge des ersten Deutschland-Auftritts überhaupt nennen.

























SEVENTH STATION bei Facebook, Bandcamp und ihrer Homepage
Viper Soup Complex brachten nach der teilweise eher schweren Kost ihrer Programmvorgänger Leichtigkeit und Theatralik auf die Bühne.





VIPER SOUP COMPLEX auf Facebook und ihrer Website
Philosophobia vertreten die Fraktion des Prog Metals, ohne Eingängigkeit und catchy Melodien vermissen zu lassen. Gerne mehr davon!
















PHILOSOPHOBIA auf Facebook und ihrer Website
Zio ist ein weiterer Teil des großen Familientreffens, ist der Bandgründer und Percussionist Jimmy Pallagrosi ehemaliges Mitglied von KARNATAKA. Blickfang sind zweifelsohne die beiden rot gekleideten Sängerinnen Magda und Miranda, die mit ihrer oft gespiegelten Choreographie an Frida und Agnetha von ABBA erinnerten.













ZIO auf Facebook und ihrer Website
Das einstige Gitarren-Wunderkind Krissy Matthews und seine Band boten treibenden Bluesrock – Glanzlichter setzte mitunter seine Tourmanagerin Stephie Doherty am Baritonsaxophon. Eine sehr tighte Vorstellung!


























KRISSY MATTHEWS auf Facebook und seiner Website
Arthur Brown – Enfant terrible, Legende, und ältester Teilnehmer des Festivals. Macht er außerhalb doch einen eher fragilen Eindruck, wandelt sich das Bild, sobald er die Bühne betritt. Gefühlt mehr Kostümwechsel als Beyoncé, assistiert von seiner Frau brennt ihm auch recht schnell der Helm zu „Fire“, als ob sein Signature Song nicht bereits fast 60 Jahre auf dem Tacho hätte. Mit seiner Band sorgte er für einen denkwürdigen Schlußpunkt eines sehr spannenden Festivals.



























ARTHUR BROWN auf seiner Website und Facebook
Eine tiefe Verbeugung geht an Uwe Treitlinger und sein Team. Uwe reißt sich seit vielen Jahren sämtliche Beine aus, um ein solches Festival hochprofessionell zu gestalten. Danke!
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