Mike Zito/Jeremiah Johnson @ Hauptbahnhof Mannheim 05.04.2019
Die unter der Flagge der „The Blues Station“ stattfindenden Konzerte im Mannheimer Hauptbahnhof bieten für Bluesfreunde ganz besondere Leckerbissen in ungewöhnlicher Kulisse (mitten in der Bahnhofshalle!) und dazu noch für umsonst. Hier werden Top-Acts der Szene aufgeboten, und zeitig an sein lohnt sich, um sich entsprechend einen Platz an der Sonne zu sichern, denn großer Andrang ist in der Regel garantiert. Zum Jubiläum verwöhnten die Veranstalter die Fans mit einem Doppelkonzert. Der renommierte Texaner Mike Zito brachte nicht nur seine Gitarre, sondern auch seinen Buddy Jeremiah Johnson aus St. Louis, Missouri, für die Stippvisite an Rhein-Neckar im Rahmen seiner kleinen Europatour mit, und ließ diesen für eine gute Stunde den Abend eröffnen. Die Rhythmusgruppe, bestehend aus Dry Johnson (Terry Dry/b und Matthew R. Johnson/dr), bediente beide Sets. Und die Anwesenden wurden nicht enttäuscht. Der treibende, kernige Bluesrock in bester Tradition der frühen ZZ Top packte die Fans fast ansatzlos bei den Eiern. Jeremiah stellte sein neues Album „Straitjacket“ vor und kam nicht wie ein „Anheizer“, sondern eher schon wie ein Headliner rüber.
In der etwa viertelstündigen Pause bot sich die Möglichkeit zur Erfrischung und natürlich auch, beim Merch zuzuschlagen, die eine oder andere CD zu erstehen und sich diese bei einem kleinen Plausch signieren zu lassen. Einer der Vorteile der Bahnhofsgigs ist zweifelsohne, daß es hier Stars zum Anfassen gibt.
Hinterher übernahm Mike das Staffelholz und mit ihm enterte besagte Rhythmusgruppe wieder die Bühne. Er bot sein neues Album „First Class Life“ dar und machte von der Stimmung her einfach da weiter, wo Jeremiah kurz zuvor aufgehört hatte. Und wieder kochte die Hütte. Natürlich kam es zu einer grandiosen Jam Session, wo sich zwei Topgitarristen auf der Bühne heiße Duelle lieferten und die insgesamt vier Musiker mit unüberseh- und hörbarem BOCK und Spielfreude die Kurpfälzer regelrecht zum Ohr-Gasmus trieben. Was für ein Abriß! Alle glücklich, alle begeistert, keiner wollte nach Hause.
Nach mehr als zwei Stunden nahmen sich die Musiker noch Zeit für Autogramme, Fotos mit den Fans und Gespräche. Die Freude über diesen Kantersieg stand ihnen noch lange ins Gesicht geschrieben. Rundum sympathische Musiker, die man sich gerne wieder ansehen möchte.
http://www.jeremiahjohnsonband.com
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