Tom Clancy’s Ghost Recon Wildlands

Tom Clancy’s Ghost Recon Wildlands

Bolivien. Ein wunderschönes Land ohne Helden. So titelt es Ubisoft und schickt uns Spieler als Anführer einer vierköpfigen Spezialeinheit für Operation Kingslayer ins virtuelle Südamerika. Unterstützt werden die Ghosts von CIA Agentin Karen Bowman, die bereits einige Jahre Verdeckt als Entwicklungshelferin im Land ist, und die Verbindung der Ghosts zum Rebellenanführer und seiner Miliz bildet. Von ihr erhalten die Ghosts ihre Infos, Ziele und Befehle.

Ein Ghost vor Berg-Kulisse

Von den Rebellen erhalten sie Unterstützung in Form von Fahrzeugen, Ablenkungsmanövern, Auskundschaften, Mörserangriff und Söldner die sie im Kampf direkt unterstützen sowie Informationen über Land und Leute.

Anführer der Ghosts, und virtuelle Verkörperung der Spieler im Singleplayer, ist Nomad. Er trifft die harten Entscheidungen und führt sein Team bestehend aus Holt, Midas und Weaver durch die Höhen und Tiefen von Bolivien um Operation Kingslayer zu erfüllen.

Das Ziel ist die Destabilisierung des Drogenkartells des Drogenbarons El Sueño, dem Boss der Bosse.
Natürlich kann Nomad und sein Team nicht einfach direkt zu El Sueño vorstoßen. Zuerst müssen die vier Grundpfeiler des Kartells, Sicherheit, Schmuggel, Einfluss und Produktion geschwächt werden. Der Einfluss von Sueño reicht auch soweit, dass die Armee des Landes, die Unidad, lieber wegschaut als eingreift und den Ghosts die volle Militärmacht des Landes auf den Hals jagt. Die Ghosts gehen also zuerst auf die Suche nach Informationen, die sie über Dateien, Spitzel, Dokumente oder dem Ausfragen von Sicarios, den Soldaten des Kartells, erhalten. Nach und nach findet man so in jedem Gebiet heraus wer dort das Sagen hat.

Die Gebietswahl ist dem Spieler frei überlassen, und obwohl die auszuschaltende Person nicht sofort bekannt ist, wird die Schwierigkeit in Form von bis zu fünf Totenköpfen impliziert. Hat die Gruppe genug Infos über die Buchons, die Anführer der Gebiete, gesammelt informiert Agent Bowman in Form eines Videos über eben diese Zielperson. Hat man mindestens zwei dieser Buchons ausgeschaltet kann man den Unterboss von einem der Grundpfeiler ins Ziel nehmen. Hat man zum Beispiel alle Buchons und den Unterboss der Sicherheit ausgeschaltet erhält man Zugriff auf den Kopf der Sicherheit und kann diesen ebenfalls aus schalten. Am Ende wartet dann El Sueño.

Der Spieler erhält immer wieder Einblick und Hintergrundwissen zum Kartell und der Vorgeschichte in Form von Videos, mal sieht man, was mit den Buchons passiert wenn man sie Agent Bowman ausliefert oder man sieht wie El Sueño auf die Situation reagiert. So ist jedes Gebiet wie ein kleines Kapitel und formt so eine interessante Geschichte für jeden Grundpfeiler

In den Gebieten kann man ebenfalls Skillpunkte finden mit dem man seinen Charakter im Bereich Waffen, Drohne, Objekte, Körper, und Trupp verbessert. Dazu kann man in den Gebieten Medaillen finden die eine Fähigkeit noch mal besonders verstärken. Hierfür gibt es im Gebiet immer wieder Nebenmissionen für die Rebellen und natürlich auch Ressourcen. Letzteres ist wichtig weil man für jeden Skillpunkt eine bestimmte Anzahl an Treibstoff, Medikamenten, Technik oder Nahrung gesammelt haben muss. Das führt dazu, dass man immer wieder einen Konvoi überfallen sollte, oder einen Helikopter bzw. ein Flugzeug stehlen sollte.

Fallschirmflug über dem Wellness-Paradies des Kartells

Den Ghosts steht eine Vielzahl an Waffen und „Spielzeug“ zur Verfügung. Neben Sturmgewehren, Leichtem Maschinengewehren, Maschinenpistolen, Scharfschützengewehren und Schrotgewehren steht der Truppe Sprengstoff, Minen, Granaten, Fallschirm, ein hilfreiches Fernglas zum Markieren der Gegner und wichtige Punkte in einer Basis, ein Fallschirm und Nacht sowie Wärmesicht zur Verfügung die man nach und nach selbst frei schalten kann.
Wer also gerne mit gezücktem LMG in die Basis rennt und Granaten wirft kommt genauso auf seine Kosten wie jemand der bei Nacht durch ein Lager schleicht und mit Nachtsicht oder Wärmebild seine teilweise schlafenden Gegner still und leise ausschaltet will. Predator lässt grüßen.

Blick durchs Fernglas auf ein mit C4 gesprengtes Radargerät

Die größte Hilfe ist jedoch die Drohne, die allein beim Markieren von Gegnern pures Gold wert ist. Ebenfalls mit Wärme und Nachtsicht ausrüstbar kann sie dazu auch als fliegende Sprengladung, EMP oder Krachmacher zum Ablenken benutzt werden. Später kann man damit sogar zu Boden gegangen Teammitglieder wieder auf die Beine holen.

Wachen werden von der Drohne im Wärmebildmodus markiert.

Nach und nach kann man neue optische Extras frei schalten und seinem Charakter eine neue Mützen, Tattoos oder Kleidung spendieren. Auch spezielle Waffen der Ober- und Unterbosse kann man erspielen und so sein beachtliches Arsenal erweitern.

Erwähnt werden sollte auch der solide Charaktereditor in dem man seinen Charakter erstellen kann. Von Optionen wie männlich oder weiblich über Frisur, Tattoos, Tarnfarbe oder Narben über Kleidung mit zahlreichen Tarnfarbvarianten und Alltagsfarben kann man sich aussuchen was einem gefällt.

Das alles bietet schon einen soliden und sehr unterhaltsamen Shooter für eine Person. Mir persönlich ist es öfter passiert, dass meine KI-gesteuerten Teammitglieder meine Six einfach nicht geschützt haben und mir daher regelmäßig Gegner in den Rücken fallen konnten. Der höchste Schwierigkeitsgrad erlaubt zwar die Möglichkeit mit gezogenen Waffen in ein Lager zu rennen, aber durch Unidad, und sogar aus geschickte Patrouillen fährt man besser mit Vorbereitung, Auskundschaften und ausschalten einzelner Wachen bevor man sich dem eigentlichen Ziel nähert.

Und hier kommen wir zur größten Stärke von Wildlands in meinen Augen. Der Koop Modus. Bis zu drei Leute können in ein Spiel einsteigen und direkt mitmachen, egal ob sie die Mission schon gemacht haben oder noch machen müssen. Sobald ein Spieler ins Spiel einsteigt verschwinden die NPC Teammitglieder und man ist zu zweit unterwegs. Bei vier Spielern bietet sich dann der maximale Spielspaß, natürlich nur, wenn alle den selben Spielstil bevorzugen. Ich habe lange nicht mehr so oft in einem Spiel lachen müssen. Mal ist unser Helikopter zerschrottet worden, weil der Rotor an einer Laterne zerrissen wurde. Unserem Pilot war nicht klar, dass er der Pilot war und eben dieser Spieler sagte im Voicechannel des Spiels „Let’s go Leute,…wir müssen langsam los….gleich krachen wir in die Laterne.“ Nach dem obligatorischen „Ach, ich bin der Pilot!?“ mussten wir erst mal eine fünf minütige Lachpause einlegen. Genauso hörte man gestandene Spieler lauthals loslachen, weil beim Autofahren eben Dinge schief gehen können.

Per Absprachen eine Basis leer zu räumen oder einen Konvoi mit Straßensperre, C4 und Minen aufhalten, zusammen aus einem Flugzeug springen (hoffentlich mit Fallschirm), und eine Minigun von einem fahrenden gepanzerten Fahrzeug abfeuern sind nur einige Highlights. Natürlich geht immer mal was schief, aber dadurch sind bei mir immer großartige Schlachten losgebrochen.

Was mir persönlich immer wieder schwer im Magen lag waren die teilweise nutzlosen NPC Mitspieler. Wie schon erwähnt wurde ich meistens von hinten erwischt, oder während ich in einem Turm war und Gegner aufs Korn nahm. Meine computergesteuerten Teammitglieder haben die Gegner einfach durch gelassen. Erst als ich am Boden lag wurden sie aktiv, töteten den Gegner und belebten mich durch eine liebliche Spritze ins Herz wieder.

Wie in vielen Spielen ist das Steuern von Fahrzeugen per Tastatur sehr unterschiedlich und grade das Beschleunigen und Geschwindigkeit halten wird per Tastatur zum Problem. Wildlands bietet so viele Fahrzeuge, die sich auch anders fahren, und da merkt man, wenn man nur Vollgas geben kann. Das ist aber eher ein grundsätzliches Problem als dass ich das Ubisoft ankreiden würde. Trotzdem wollte ich es erwähnen.

Mir fehlte auch eine Möglichkeit des richtigen Nahkampfes, eine, wie aus anderen Spielen bekannte, Messerattacke und das folgende Wegschleifen und verstecken der Leichen.

Im Koop mutete es zuweilen komisch an, dass jeder Ghost einen Peilsender in die Kiste werfen musste was die Situation sehr komisch machte. (Dies wurde aber mittlerweile von Ubisoft in Update 4 verbessert und zählt nun auf alle Ghosts in Reichweite.)

In leichteren Schwierigkeitsstufen hatte man auf der Minimap eine Anzeige, dass grob an dieser Stelle ein Gegner ist. Diese Option kann man jetzt auch deaktivieren und hat noch das Gewisse Überraschungsmomentum wenn man mal unvorsichtig um eine Ecke geht und plötzlich ein Gegner vor einem schwer atmet.

Ein kleines Manko ist auch der doch gravierende Unterschied von einem Level 3 Neueinsteiger zu einem Level 30 Charakter. Nur logisch, natürlich, aber eine kleine Möglichkeit sich da anzupassen hätte ich mir gewünscht um nicht immer einen neuen Charakter erstellen zu müssen wenn ich mal mit einem Kumpel ein Spiel starte.

Das Radio in Fahrzeugen. Mehr muss man da nicht sagen und es gibt zum Glück eine Option dieses durchgehend abzuschalten.

Ubisoft hat es geschafft im virtuellen Bolivien Regenwald mit verschneiten Bergen, kargen Ebenen und dichten Wäldern unterzubringen und ein abwechslungsreiches Land zu erschaffen um es von den Ghosts befreien zu lassen. Ob zu Luft, zu Wasser oder auf den Straßen, Wildlands bietet viele unterhaltsame Stunden und einen Koopmodus der so gut in das Spiel integriert ist, dass ich mir so etwas für viele andere Spiele wünsche.

Vor ungefähr 10 Jahren traf ich mit meinem guten Freund Ödön und machte damals als Laie ein paar Fotos mit seiner Nikon D5100. Es war Liebe auf den ersten Blick. Nur eine Woche später hatte ich meine eigene D5100. Ich streckte meine Fühler zu allen Fotografiebereichen aus und kenne mich inzwischen in allen sehr gut aus. Privat fotografiere ich weiterhin in allen Bereichen, aber beruflich wollte ich mich nur in wenigen Bereichen spezialisieren. Ich bin mit der Digitalisierung in der Videotechnik aufgewachsen und hatte immer eine Faszination dafür. Da wundert es niemanden, dass ich auch Videoprojekte inzwischen in mein Portfolio aufgenommen habe.

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