„Wir wollen nicht steril und nach Mainstream klingen“ – Interview mit Wayne von Sons of Sound“ – Interview mit Wayne von Sons Of Sounds
SKULL NEWS hat euch bereits das neue Album Soundsphaera von Sons Of Sounds vorgestellt und nun hat sich ihr Gitarrist, Wayne Beselt, die Zeit für ein Interview genommen. Sons Of Sounds machen abwechslungsreichen Heavy Rock und lassen sich von Schamanismus, Mythologien, Literatur, Träumen, aber auch von Balkanmusik und Iron Maiden inspirieren. Wie das klingt?! Lest am besten unsere Album-Review, hört euch das Album Soundsphaera an und seht die Jungs live, zum Beispiel am 5. März 2020 im Don’t Panic in Essen!
Jasmin: Hallo Wayne, wie geht’s?
Wayne: Gut, danke! Bereit für’s Interview?
Jasmin: Ja, endlich geht Skype und alles. Ich habe seit Jahren nicht mehr Skype benutzt!
Wayne: Ich auch nicht!
Jasmin: So, jetzt geht ja alles. Ich freue mich, dass wir von SKULL NEWS mit dir ein Interview machen können. Wir haben ja zum Release eures neuen Albums Soundsphaera eine Review veröffentlicht und ich muss sagen, das Album macht echt gute Laune! Besonders der Rock ’n‘ Roll-Hit am Schluss, „Are you ready“.
Wayne: Es ist halt ein alter Song, den wir immer noch live spielen, den wir immer noch bei der Zugabe spielen. Das passt immer, weil der so eine gute Partynummer ist. Und ich dachte, jetzt spielen wir den bald 12 Jahre, kommt schon, den müssten wir noch einmal neu aufnehmen. So wie wir ihn heute spielen würden, das war so die Idee. Deswegen bricht er so ein bisschen raus aus dem Albumkonzept. „Are You Ready“ ist eher ein Bonus-Track.
Jasmin: Also ist „Are You Ready“ dein Lieblingssong?
Wayne: Ja, das ist ein Song, der live immer Stimmung macht, deshalb hatte er’s verdient, noch einmal neu aufgenommen zu werden. Auch für Leute, die uns vorher noch nicht kannten und ihn live zum ersten Mal hören. Viele Leute haben „Are You Ready“ sieben Jahre lang live gesehen und uns immer gefragt, hey, wo ist der Song drauf? Welche CD? Der ist halt auf einer CD von 2008 und davon habe ich nur noch ein paar Exemplare im Archiv und das steht nicht zum Verkauf. Online gibt’s den auch nicht mehr. Er bricht zwar aus dem Album Soundsphaera ein bisschen raus, aber es ist eine Gute Laune-Nummer.
Jasmin: Wie war denn euer Konzert letztes Wochenende?
Wayne: Das in Mannheim? Geil, aber es hätten gerne mehr Leute da sein können. Es war ja gerade der Höhepunkt vom Fasching in Mannheim und im größten Club nebenan war eine Metal-Disco. Da hat der Booker nicht so auf’s Datum geschaut. Aber die Leute, die da waren, hatten gute Laune und haben die Alben gekauft.
Jasmin: Und, wie haben die Leute, die euch kennen, auf das neue Album reagiert? Wie reagieren die neuen Zuhörer*innen?
Wayne: Sehr gut! Von den Reaktionen her und auch von den Reviews bisher am besten. Von den ersten zehn Reviews, die wir bekommen haben, waren alle so zwischen 7 und 9, vorher immer so im 6-8 Bereich, also ist schon eine Steigerung zu sehen, wenn man sich den Durchschnitt ansieht. Auch das Publikum. Viele haben uns in Mannheim zum ersten Mal gesehen. Da waren einige, die sind während dem Gig weggegangen und ich dachte erst, die haben keinen Bock, aber sie sind zum Merchandise-Stand gegangen, haben sich was gekauft und sind während der Show wieder nach vorne gekommen. Von daher habe ich ein gutes Gefühl! „Kriegerherz“, diese deutsche Nummer, spaltet die Kritik. Manche schreiben, „voll geil“, manche finden ihn furchtbar und einer hat geschrieben, der deutsche Song erinnere ihn an Böhse Onkelz, wollte uns beinahe einen rechten Stempel aufdrücken. Also gibt es entweder Leute, die das Lied geil finden oder furchtbar, so in der Mitte gibt es eigentlich gar nicht.
Jasmin: Klar, es fällt schon aus dem Rahmen, weil es das einzige deutsche Lied auf Soundsphaera ist. Wie kam es denn, dass „Kriegerherz“ dann die erste Single wurde?
Wayne: Wir haben eigentlich ein Video zu „Point Of No Return“ gedreht, mit dem Lied beginnt das Album. Das Video haben wir schon vor drei Monaten gedreht und wollten zuerst das Lied rausschicken. Aber als die Plattenfirma einstimmig, nach mehrmaligem Anhören des Albums, dass „Kriegerherz“ so ein Ohrwurm ist, dass man es als erste Single rausbringen sollte. Das Feedback kam auch von anderen Leuten, die das Album testgehört haben. Man selber ist ja oft ein bisschen betriebsblind, und was einem selbst mehr Spaß macht zu spielen, ist vielleicht nicht der Liebling vom Publikum. Und „Kriegerherz“ hat halt das Rennen gemacht.
Jasmin: Ja, es ist halt auch wegen der Sprache sehr stark, auf Deutsch versteht man natürlich gleich die Message. Es hat ja auch einen starken Refrain und das zieht natürlich gleich mit. Du machst ja die Backup Vocals, wie geht’s dir denn dabei? Singst du lieber auf Englisch oder auf Deutsch? Wo kommt für dich mehr Feeling rüber?
Wayne: Englisch ist natürlich Routine. Wir singen seit dreizehn Jahren auf Englisch. Und als Roman mit dem Lied im Probenraum ankam, haben wir alle so losgespielt und als er mit dem Gesang anfing, haben wir erstmal überrascht geschaut. Auf Deutsch klingt erstmal ein bisschen kitschig, oder ungewohnt. Aber nach ein zwei Mal spielen hat es sich ganz normal angefühlt. Homogener in alles eingefügt. Also wenn wir in Zukunft wieder was auf Deutsch machen würden, wäre für mich der erste Schock vorbei. Auch beim ersten Mal anhören waren wir noch unsicher, aber die Qualität überzeugt dann doch. Es ist halt auch die Gewohnheit, wir hören viel Rock-und Metalbands und die singen halt auf Englisch. Seit wir Kinder sind, sind Bands wie Iron Maiden unsere Lieblingsbands und die machen halt englischsprachige Musik und dann fühlt es sich auf Deutsch komisch an. Allerdings, wenn man bedenkt, dass für Amerikaner und Engländer alles auf Englisch normal ist … Es ist oftmals auch einfacher, dass ein Lied schön klingt, wenn es auf Englisch ist, auf Deutsch gibt es halt viele harte Laute. Aber wenn man es richtig anstellt, dann kommt was Schönes raus. Es gibt aber auch viele deutsche Sänger, wo man nichts versteht, die nuscheln haha!
Jasmin: Auf Deutsch werden die Emotionen noch einmal anders transportiert.
Wayne: Ja, da ist eine andere Ebene, die man sonst nicht hinkriegt. Eine Brücke, die man zu den Leuten schlägt. Beim Konzert habe ich gemerkt, dass es viele Leute gibt, die die Musik cool finden, aber nicht auf den Text hören. Aber man versteht ja eh nicht immer alles. Wenn man dann, weil das Lied in der Muttersprache ist, vom ersten bis zum letzten Wort alles versteht, dann kriegen viele richtig Gänsehaut und sind gerührt. Dann machen wir was richtig. Und selbst wenn du den Song noch nie gehört hast, kannst du dann gleich mitsingen. Ansonsten finde ich das Touren am besten. Vor allem weil das Publikum so gemischt ist. In Mannheim waren auch einige Journalisten anwesend und Musikgeeks, Leute von der Presse, die das Album Soundsphaera vorher gehört haben, und da waren dann so musikalische Feinschmecker. Die stehen dann auf virtuoses Spiel, andere Leute verstehen davon nichts und finden es trotzdem gut. Dann gibt’s ein paar Gitarren-Nerds, die stehen dann bei mir und schauen, was ich so treibe. Ich freue mich, dass unsere Musik die Leute auf so verschiedener Ebene erreicht. Zu „Kriegerherz“ wollte ich noch sagen, dass es vorher ein Gig-Angebot bei einem Box-Club gab, in der Nähe von Karlsruhe. Die hatten ein Sommerfest und hatten die Idee, dass in einem Boxring die Kämpfe stattfinden und in einem Ring sollten wir spielen. Wir fanden den Vorschlag cool und dachten uns, hey, der Club hat noch keine Clubhymne. So kam Roman auf die Idee mit „Kriegerherz“ und der Text war damals noch mehr im Thema Boxsport. Leider ist die Veranstaltung geplatzt, weil es Probleme mit der Genehmigung gab. Dann hatten wir schon den Song und wir haben den ein bisschen verfeinert, den Text etwas allgemeiner gemacht, mehr Sons Of Sounds reingebracht, dass mehr Leute was damit anfangen können. Und noch ein schönes Gitarrensolo reingepfeffert, das im Video nicht zu hören ist, die Vollversion ist aber auf dem Album Soundsphaera.
Jasmin: Auf dem Album sind musikalisch ganz unterschiedliche Einflüsse zu hören. Es ist ziemlich abwechslungsreich, aber man hört trotzdem, dass das ihr seid.
Wayne: Ja, es ist nicht möglich zu sagen, jemand soll einen Song von Soundsphaera nennen, der das Album repräsentiert. Da ist 80er-Rock, da ist Powermetal drin, deutscher Rock, Hard Rock … Jedes Lied ist was Besonderes, aber sie sind miteinander verflochten. Es ist aber echt schwer uns zu verkaufen, zu repräsentieren, mit nur einer Nummer. Man muss immer hoffen, dass sich die Leute die Zeit nehmen, sich mehr von uns anzuhören. Die meisten Leute haben heute aber leider nur noch eine Auffassungsgabe von 20 Sekunden.
Jasmin: Das ist mit Spotify und Streaming im Allgemeinen nicht besser geworden… Wie kommt es denn zustande, dass auf Soundsphaera die Lieder so unterschiedlich sind, aber trotzdem irgendwie zusammenhängen? Habt ihr so unterschiedliche Musikgeschmäcker?
Wayne: Wir haben eigentlich einen ziemlich ähnlichen Geschmack! Die Band, die uns früher am meisten verbunden hat, als wir angefangen haben, Metal zu hören, war Iron Maiden. Und die klassische Basis, Roman und ich haben mit Klavier und Geige begonnen, ich kam dann später zur E-Gitarre. Wir hören teilweise Bands, die der andere nicht hört, aber es gibt viele Bands, die wir alle mögen. Aber woher unsere Vielfalt in unserer Musik kommt – wir hatten früher härtere Rock ’n‘ Roll Songs und auf dem vorletzten Album hatten wir viel mehr Lieder wie jetzt „Rainbow Snake“ mit längerem Aufbau. Und jetzt ist es halt so, dass wir uns beim Songwriting nicht in eine Richtung festlegen wollen. Wir wollten zum Beispiel mal eine Ballade drin haben und ein Lied, auf dem wir alle drei singen. So wie in „King Of Stars“, da hat unser Schlagzeuger H. das erste Mal im Studio gesungen. In dem Lied gibt es kein Schlagzeug, keinen Bass, nur eine akustische Gitarre. Und bisher war es immer so, wenn wir eine Ballade machen, dann wird es irgendwann doch hart und laut und explodiert. Aber diesmal wollten wir eine machen, die ruhig bleibt und für sich steht, das Album abschließt.
Jasmin: Also seid ihr musikalisch offen für alles?
Wayne: Ja, wir sind halt schon gnadenlos in unserer Kritik. Wenn einem von uns was nicht gefällt, dann sagen wir das. Wir müssen schon dahinterstehen.
Jasmin: Mal eine persönliche Frage, wie klappt es denn so unter Brüdern?
Wayne: Das ist glaube ich die Frage, die wir am häufigsten gestellt bekommen! Wir haben da schon echt Glück, denn wir verstehen uns voll gut, wir sind wie beste Kumpels, unsere Freundeskreise überschneiden sich. Mein großer Bruder Roman wohnt momentan bei mir, vorher hat mein kleiner Bruder mit mir gewohnt und dann betreiben wir auch noch den Club Soundcheck One zusammen, wir hocken also ziemlich aufeinander. Wenn wir aber nicht harmonieren würden, dann hätten wir uns schon geschlagen. Klar geht man sich gelegentlich auf die Nerven, aber nicht mehr so wie früher. Wir kennen uns mittlerweile so gut und wissen, wie man die Egos bisschen runterschraubt. Wir müssen alle drei einverstanden sein, wenn wir was entscheiden.
Jasmin: Du sagst, Roman kommt mit neuen Liedern her, schreibst du denn auch manchmal Lieder?
Wayne: Nein, das macht eigentlich meistens Roman. Ich schlage eher einzelne Parts vor oder Verbesserungen. Ich kümmere mich um das Arrangieren und Strukturieren. Roman stellt eher so rohe Versionen vor, er wacht manchmal nachts auf und schreibt ein Lied auf. Was er gerade geträumt hat. Dann fragt er mich, wegen des Texts, ob das passt, weil er manchmal Wörter träumt, die er gar nicht kennt und dann nimmt er seine Akustikgitarre in die Hand und fängt an zu spielen. Dann ist meistens schon alles fertig, Strophen, Refrain, Bridge. Bei mir ist es eher so, ich habe Ideen für einzelne Teile habe, nicht ganze Songs. Ich bin eher für den Sound zuständig. Zum Beispiel habe ich Roman den Bass besorgt und die ganze Ausstattung und es ihm in die Hand gedrückt. Unserem Schlagzeuger habe ich auch die Becken und so besorgt, weil es meine Baustelle ist, wie unsere Band live und auf Platte klingt. Und die Gitarre halt. Mein Spielzeug!
Jasmin: Vom Sound her ist Soundsphaera interessant, weil jedes Lied sehr unterschiedlich klingt, aber vom Mixing her sind sie doch sehr ähnlich. Für mich klingt es ein bisschen so, wie wenn das Album von einem analogen Tonträger abgespielt wird, von Kassette oder so.
Wayne: Das liegt daran, dass das Schlagzeug und der Bass ziemlich metallisch abgemischt sind. Im Studio habe ich mich darum gekümmert, dass es so metallisch wie möglich klingt. Das ist wieder was Eigenes, was von den Kritikern sehr unterschiedlich aufgenommen wurde. Es gab Reviews, in denen gelobt wurde, dass wir nicht steril und Mainstream klingen. Viele Metalbands klingen ja ziemlich gleich. Ich wollte aber, dass es sich anhört, wie wenn wir im Probenraum Vollgas loslegen und so ist es meiner Meinung nach auch geworden. Es ist authentisch und roh, aber auch zeitgemäß. Ein eigener Sound, wie keine andere Band. Mir ist wichtig, dass man an einer Sekunde schon hört, welche Band und welches Album es ist.
Jasmin: Mir gefällt gut, dass ihr nicht überproduziert klingt.
Wayne: Das freut mich. Seit Jahren ist es Standard, dass im Studio über das Schlagzeug noch ein künstlich aufgenommenes Pattern gelegt, das machen viele heute im Bereich Rock und Metal so. Unser Produzent meinte, unser Album Soundsphaera sei das erste seit Jahren, wo er das nicht gemacht hat, weil er fand, dass unser Schlagzeuger H. so dynamisch und fett spielt, dass es nicht nötig ist. H. spielt immer die dicksten Sticks und haut voll rein!
Jasmin: Wie seid ihr denn überhaupt auf den Albumtitel gekommen?
Wayne: Unsere Band heißt Sons Of Sounds, deshalb gab es immer Wortspiele mit „Sound“. Dann dachten wir, dass diese Idee von der goldenen Schallplatte, die ins All geschossen wurde, wäre witzig. Da haben wir uns darauf bezogen, dass unser Album das Spektrum an Rockmusik ist, das uns repräsentiert. So kam die Idee mit Atmosphäre, den Sounds, Soundsphaera. Die Idee kam von unserem Schlagzeuger H. Er hat uns in WhatsApp geschrieben auf die Frage, wie wir das Album nennen und H. so „Soundsphaera“ und wir anderen waren begeistert.
Jasmin: Es passt ja auch zum Album, die verschiedenen Klangwelten und die Mythologien … Bei „Rainbow Snake“ wüsste ich gerne, ob ihr euch da von der Mythologie der Aborigines inspirieren lassen habt?
Wayne: Das Lied hat Roman geschrieben. Ich erinnere mich, als er es geschrieben hat, hat er gerade das Buch „Traumfänger“ von Marlo Morgan gelesen. Da geht es tatsächlich um eine Frau, die bei den Aborigines lebt und ich erinnere mich, dass Roman das total toll fand. Letztens war er auch für drei Monate in Kolumbien bei einem Indianerstamm im Dschungel. Hat mit denen Medizin getrunken und so Sachen, also er hat sich viel mit Schamanismus, besonders mit dem sibirischen Schamanismus, wo er herkommt, beschäftigt. Da sind auch unsere Wurzeln, das fanden wir immer fesselnd und deshalb haben wir immer Schamanismus in unseren Texten verbaut. Aber ich gehe da nicht so ins Detail, für mich ist das Feeling der Lieder wichtig, ich will manchmal gar nicht im Detail wissen, worum es geht. Mir ist wichtig zu fühlen, ob es richtig ist. Es müssen die Vibes passen. Ansonsten war ich selbst erst zweimal in Sibirien, um die Familie zu sehen. Sonst habe ich da nicht den Bezug zu Russland, fühle mich gleichzeitig auch nicht als Deutscher. Ich bin ein freier Weltbürger. Für mich gibt es keinen Nationalstolz.
Jasmin: Wie ist der Hintergrund zu „King Of Stars“?
Wayne: Also damals war die Freundin von H. schwanger und Roman war in vorfreudiger Erwartung, Onkel zu werden. Er hat das Lied also geschrieben in Vorfreude auf das Kind, dass etwas Großes auf uns zukommt. Deshalb haben wir uns gedacht, dass es so ein schöner Text und so eine schöne Ballade ist, wir brauchen den nicht mehr aufbauschen und knallen lassen. Einfach die akustische Gitarre und den Gesang wirken lassen. Wir wollten es schön pur lassen mit unseren drei Stimmen, im Studio haben wir noch ein paar Streicher hinzugefügt. Trotzdem sollte es keine kitschige Ballade werden, dass man keine Fremdscham bekommt.
Jasmin: Habt ihr bei den letzten beiden Konzerten „King Of Stars“ gespielt?
Wayne: Ja, das haben wir gespielt. Da waren viele Leute ziemlich gerührt. Es war totale Stille nach dem Lied, nachdem das Gitarrenstück ausgeklungen ist, das Saallicht war aus und danach explodierte der Applaus. Das war schon schön. Und danach die Zugabe.
Jasmin: Mir gefällt an dem Lied auch, dass es so pur ist, dass man sich auf die Stimmen und die Gitarre konzentrieren kann.
Wayne: Was die Stimme von Roman betrifft, bekommen wir auch immer gegensätzliche Rückmeldungen. Viele Leute finden ihn super und ungewöhnlich und ein paar finden seine Stimme schrecklich. Er polarisiert halt.
Jasmin: Spürt ihr manchmal einen Druck von Seiten des Labels, dass ihr euch mehr anpassen sollt? Mehr Mainstream machen sollt?
Wayne: Nein, diesen Druck haben wir zum Glück nicht. Bisher hat uns noch niemand reingeredet, der was zu melden hat. Natürlich gibt es immer unterschiedliche Meinungen und manche sind auch wertvolle Kritik, aber trotzdem machen wir die Musik, die wir machen wollen. Wir wollen uns treu bleiben. Meistens schreibt eh Roman die Lieder und wir sind uns einig, dass es passt. Er ist ja auch eigentlich kein Bassist, sondern Sänger, aber dem kannst du einen Bass in die Hand drücken, oder ein Keyboard, eine Maultrommel, eine Flöte, egal, was, er schreibt dir damit einen Song! Die letzten beiden Alben sind am Klavier entstanden, dabei haben wir gar keinen einzigen Song mit Klavier! Für Roman sind Instrumente, egal welche, du gibst ihm den Bass und er spielt einfach los, für ihn sind es Werkzeuge. Er sieht sich auch nicht als Instrumentalist, im Prinzip ist er ein Singer Songwriter.
Jasmin: Und ihr zwei andern, H. und du, ihr stellt sicher, dass dann noch Rock draus wird, oder?
Wayne: Ja genau!
Jasmin: Für dich persönlich, was ist dein Lieblingslied auf dem Album Soundsphaera?
Wayne: Was ich gerne höre und live am liebsten spiele, das ist glaube ich „Ocean Of Reality“.
Jasmin: Daumen hoch!!!
Wayne: Ja es hat halt geile Sounds und Parts auf der Gitarre. Auch diese slawischen Melodien, die kommen mit viel Groove, das klingt schon fast wie Balkanmusik. Und dann ein abgedrehtes Gitarrensolo drin, von der Lautstärke geht es mal lauter, mal leiser, und fett und episch und am Schluss geht es wieder ganz entspannt raus … es klingt so wellenförmig. Der Song hält frisch, du bleibst bei der Stange, weil immer wieder was Neues passiert und trotzdem hat er eine klare Rahmenhandlung. Das gefällt mir.
Jasmin: Dem hätte ich nichts hinzuzufügen! Wayne, danke für das schöne Gespräch und all die Hintergrundinfos!
Wayne: Danke! Hat Spaß gemacht!
Infos zur Band findet ihr auf ihrer Homepage.
Alle Fotos von Arno Kohlem Fotodesign.