PSYCHOWARD VOL.1 – “Headbanger’s Ball” in Tel Aviv @Gagarin 24.09.2022
Auf diesen Husarenritt muß man erst einmal kommen: Als organisatorisch noch nicht allzu erfahrener Musikfreak dann einfach mal ein eintägiges Festival mit einem knappen Dutzend einheimischer Bands unterschiedlichster Stilrichtungen und Spielarten aus dem Boden zu stampfen. Israels Metalcommunity ist ein verschworenes, loyales Völkchen, und so ging bei Vladislav Mazourenko und der HotBox Crew die Rechnung auf.
An diesem spätsommerlichen und mit 33 Grad doch sehr muckeligen Tag in Tel Aviv gaben sich in einem der angesagtesten Rockschuppen der Stadt, dem Gagarin, ab dem Nachmittag Fans und eine bunte Mischung zwischen jungen und auch sehr etablierten Bands bei PSYCHOWARD quasi die Klinke in die Hand. Draußen vorm Gebäudeeingang herrschte reges Markttreiben, und neben Tischen und Bänken zum gemütlichen Klönen und Chillen gab es noch einiges an Merchständen sowie für die Mutigen die Möglichkeit, sich an Ort und Stelle tätowieren zu lassen.
Und innen feierten die Fans alles ab, was auf der Bühne teils irrwitzige Shows ablieferte – von Metal über HipHop war ja so ziemlich alles vertreten.
Die ersten Bands hatten entsprechend kürzere Spielzeiten, die eher zur Vorstellung einiger Songs dienten; was sich im Laufe des Abends bis hin zu den Headlinern zu Sets von einer knappen Stunde steigerte. Einen Ausreißer gab es jedoch – die ursprünglich an vierter Stelle gesetzten SaffeK hatten ein kleines logistisches Problem, weil ihr Drummer an der ägyptischen Grenze fest hing, und durften ihren Auftritt auf den Schluß verschieben. Nach dem langen Set von Walkways kamen SaffeK dann doch wie ein Quickie daher.
Alles in allem bot sich die Bühne als Männerdomäne dar. DPS/Damage Per Second, Hotbox und Prey For Nothing holten allerdings hochkarätige Gastsängerinnen zu sich.
Hier also die Galerien in der ursprünglichen Running Order:
VIOLATE INNER AMENDS (Modern Metal)
Als Erste bei einem Festival auf die Bühne müssen – die Jungs haben ihre Chance sehr gut genutzt und sich einer zu diesem frühen Zeitpunkt schon recht ansehnlichen Besucherzahl präsentiert.
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STAINED WITH SILVER (Modern Metalcore)
Wie unschwer zu erkennen, waren die Fans zu allerlei lustigen Spielchen bereit. 🙂 Nicht weiter verwunderlich bei dem Groove.
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KIDS INSANE (Modern Metalcore)
Mehr Punk als Metal, Bombenstimmung und gegen Ende ein Trupp Fans auf der Bühne. So macht’s Spaß!
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SAFFEK (Alternative Hard Rock)
Improvisieren ist alles. Bassistin April Mandil gehört nicht fest zur Band, aber man hilft sich personell gerne untereinander. Und dann war da noch die Sache mit dem Drummer, der verspätet aus dem Nachbarland kam. Andere sagen wegen sowas ganze Tourneen ab, bei PSYCHOWARD schiebt man kurzerhand den Auftritt aufs Ende. Das Ausharren hat gelohnt!
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OCEANS ON ORION (Alternative Hard Rock)
Dezente Retro-Anleihen und massig gute Laune, und mit Xin Fortus als Gastsänger ein ehemaliges Bandmitglied auf der Bühne, das früher im Jahr entschieden hatte, musikalisch eigene Wege zu gehen.
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HER LAST SIGHT (Metalcore)
Jede Menge Energie mit der Kombination Hart & Zart
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DPS/DAMAGE PER SECOND (Death Metal)
Sehr handfest ging es hier zur Sache, ergänzt durch doppelte Frauenpower mit Dorin Hajon und Yael Steinberg.
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HOTBOX (Rap-Core/Nu Metal)
“Entfesselt” trifft es hier wohl am besten. Hätte man bei all den Stagedivern eine Strichliste geführt, man wäre nicht mehr hinterher gekommen. Auch hier gab es einen weiblichen Gastauftritt – die Blondbezopfte mit der pinkfarbenen Maske entpuppte sich als Noa Gruman von SCARDUST!
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PREY FOR NOTHING (Melodic Death Metal/Progressive Metal)
Und noch ein Brett! Die Urgesteine verstärkten sich am Mikrofon mit Yael Horwitz und blieben keinen Beweis schuldig, warum sie zur Metal-Elite des Landes zählen.
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SUBTERRANEAN MASQUERADE (Progressive Metal)
Seit unserem ersten Besuch im Gagarin sind fast drei Jahre vergangen, und wir sind Zeuge geworden der rasanten Entwicklung vom Supporting Act zum Headliner, der Hallen ausverkauft und dieses Jahr für Deep Purple eröffnen durfte. Das Programm schien auch härter gestaltet als bei den Konzerten auf europäischem Boden. Anekdote am Rand bezüglich Vidis doch eher ungewöhnlichem Styling: Er wollte endlich mal andere Fotos von sich.
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WALKWAYS (Alternative Metal)
Den offiziellen Schlußpunkt des Abends setzten WALKWAYS mit einem begeisternden Set. Man muß nicht auf WACKEN dabei gewesen sein, um sich vorstellen zu können, wie sie dort die Fans abgekocht haben!
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Und für alle Beteiligten galt nach Mitternacht – kaputt aber glücklich! So viele Eindrücke, so viele unterschiedliche Bands, getragen von einem toleranten, offenen, interessierten Publikum und einer positiven, freundschaftlichen Atmosphäre.
Wer statt der Ostertafel lieber in der Sonne abrocken möchte – die zweite Auflage ist für den 8. April 2023 geplant. Wir halten euch auf dem Laufenden!
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